Metal On Skin

Dieses Solo wurde von mir im Juni 2018 im Rahmen meines Bachelorstudiums als Bachelorarbeit an der Palucca Hochschule für Tanz aufgeführt. Es trug den Namen "Behind [human understanding]. Diese Choreographie wurde auch bei verschiedenen Veranstaltungen gezeigt, wie z.B. bei Ärztekongressen in Leipzig und Mannheim, der AIDS-Gala in Pforzheim, der Benefizgala des Lukas Stern e.V. in Chemnitz und am Tag der Begegnung 2023 in Köln-Deutz. Im Laufe der Jahre wurde dieses Solo immer weiter entwickelt, angepasst an meine Situation und Körperlichkeit. 

Stückbeschreibung

In Metal on Skin wird der Mensch als integraler Teil des Ganzen betrachtet, gefangen in der Illusion des Getrenntseins. Das Stück erforscht die Idee, dass unser Bewusstsein uns glauben lässt, isoliert zu sein, während wir in Wahrheit Teil eines größeren, untrennbaren Zusammenhangs sind. Nicht selten sind wir in einem Maschinenwerk von wiederholten Gedanken und Routinen gefangen. Ziel ist es, diese Illusion zu durchbrechen und wahre Freiheit in einer tieferen Verbundenheit mit der Welt, uns selbst und den Menschen um uns herum zu finden. Die zentrale Aussage: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.


Musik: Metal on Skin von Ben Frost

Kritik

 Die Bachelor-Arbeit von Sophie Hauenherm wirkt geradezu explosiv. Es knistert beinahe im Tanzsaal der Palucca Hochschule in Dresden, als die 18-jährige Leipzigerin ihren Platz auf der Bühne einnimmt. Hauenherm kann in diesem Moment nicht wie ihre Kommilitonen zur Tat schreiten. Nach einer schweren Erkrankung ist sie auf den Rollstuhl angewiesen. Was die Beine nicht mehr können, macht der Rest des Körpers nun umso intensiver. Es wirkt fast so, als brauchte sie ihr Beine nicht, um auszudrücken, was sie sagen will. 

"Behind human understanding“ (Hinter dem menschlichen Verständnis) hat sie ihre Choreografie genannt. Sie greift darin eine Überlegung Albert Einsteins auf, der für ein grundsätzlich neues Denken warb. Auch weil der Mensch nicht selten ein Gefangener seiner eigenen Gedanken ist. In dem stark rhythmisch geprägten Stück triggert Hauenherm ihre Botschaft regelrecht an das Publikum. Als ihr im Herbst 2017 die Eingebung für diese Choreografie kam, konnte sie noch ganz anders tanzen: „Ich habe das Konzept von der Idee her behalten, musste aber die Bewegungen komplett umstellen.“ 

Von Jörg Schurig, dpa, 2018